Die Stadtverwaltung bot zwei Notgruppen an, die aber nicht ausgelastet waren. Die meisten Eltern organisierten die Betreuung selbst. So wie Christina Ihlenburg, Elternvertreterin der Kita am Schlosspark in Fallersleben. „Ich habe mir Urlaub genommen und zwei weitere Kinder zu Gast“, berichtete sie und ergänzte: „Wir hatten ja seit Freitag Zeit, privat eine Lösung zu finden.“ Ihlenburgs Mini-Gruppe durfte sogar den Spielplatz und die Toiletten in Fallersleben nutzen, wo die Kita-Leitung die Stellung hielt. Stefanie Leitzke (Elternvertretung Kita Klinikum), sagte: „Noch ist es recht entspannt.“ Sie rechnet aber mit einer zweiten, heftigen Streikwelle nach Ostern.
„Wir wollen nicht auf Konfrontationskurs mit Eltern gehen“, betonte Verdi-Sekretär Jürgen Praast, „aber ob es dieses Jahr immer so glimpflich abläuft, können wir noch nicht versprechen.“ Er stellt sich auf lange Verhandlungen und weitere Ausstände ein. „Es geht um eine zehnprozentige Aufwertung der Löhne. Die werden uns die Arbeitgeber nicht schenken, aber es ist einfach nötig und die Kollegen und Kolleginnen sind wild entschlossen, bis zum Letzten zu gehen“, sagte er. In Braunschweig waren gestern rund 500 Mitarbeiter aus der gesamten Region auf der Straße, niedersachsenweit streikten 2280 Beschäftigte.
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hatte beim ersten Verhandlungstermin am 25. Februar in Hannover erklärt, dass sie keinen Grund für eine bessere Bezahlung sähe. Die nächsten Verhandlungen laufen am 23. März in Münster.
amü