„Die Stimmung ist getrübt“, sagt Vorsitzender Wilfried Flindt. „Man sieht das Ende.“ 29 Jahre pflegte er seine Parzelle. Rund 20 Mitglieder haben ihre Gärten allerdings schon aufgegeben, der Großteil ist aber noch aktiv. „Es ist wirklich traurig, dass es die Anlage bald nicht mehr geben wird“, sagen auch Hermann Jürgens und seine Frau. Im Oktober haben sie ihren Garten 50 Jahre. Ein schmuckes Gärtnerhäuschen steht dort, eine hübsche Windmühle und ein kleiner Brunnen. Obstbäume, Sträucher und jede Menge Blumen wachsen im Garten der Jürgens. Damit ist es nun bald vorbei. „Wir haben gar keine Lust mehr, etwas zu machen, bald wird hier ja alles platt gemacht“, so Jürgens.
Giovanni Inglese hat bereits eine neue Parzelle im KGV Schäferbusch ganz in der Nähe gepachtet, die er parallel zu seinem alten Garten im Waldfrieden pflegt. In seiner alten Parzelle noch etwas zu machen - „dazu habe ich kaum Lust, es kommt doch bald alles weg“, bedauert der 62-Jährige. Rund 14 Jahre hatte er den Kleingartengarten, nun muss der dem neuen Baugebiet weichen. „Das ist schon traurig“, so Inglese. Als er erfuhr, dass die Stadt auf dem Kleingartengelände Wohnhäuser bauen lassen will, sei er geschockt gewesen.
So ging es auch Herbert Müller. Er hat seine Parzelle zwar erst seit fünf Jahren, aber sie sei ihm in der Zeit richtig ans Herz gewachsen. Er erntet Kartoffeln, Radieschen und es gibt Knoblauch aus eigenem Anbau. Sogar einen kleinen Teich hat er. „Vielleicht kaufe ich woanders eine neue Parzelle, aber ich weiß es jetzt noch nicht“, meint er.
2019 beginnt die Stadt mit dem zweiten Bauabschnitt für die Hellwinkel-Terrassen.
syt