Die Bremer Stadtmusikanten am Rathaus der Hansestadt sind das wohl bekannteste Werk von Gerhard Marcks (1889-1981). Der Künstler hat aber auch viele Holzschnitte geschaffen. Eine Auswahl von 25 Exemplaren zeigt seit Samstag das Scharoun-Theater. Zur Eröffnung der Ausstellung kam mit Maria-Katharina Petersen-Rauhaus auch eine Enkelin Marcks’ – sie lebt in Heiligendorf.
Die Bilder der Ausstellung:
„Wer jemals in Bremen war, hat sie gesehen, die Bremer Stadtmusikanten – und vielleicht auch schon angefasst“, sagte Theater-Intendant Rainer Steinkamp in seiner Begrüßung. Wie viel weiter das Schaffen von Gerhard Marcks gegangen sei (und dass dieser mit Architekt Hans Scharoun Briefe geschrieben hatte), sei ihm aber erst bei der Entstehung der Ausstellung bewusst geworden.
Dass er sich auf die Umsetzung eingelassen hatte, rechnete ihm Udo Rauhaus am Samstag hoch an. „Das ist nicht selbstverständlich für so eine Privatinitiative“, so Rauhaus. Er und seine Frau, die Marcks-Enkelin, hatten die Idee an Steinkamp herangetragen. Er willigte ein, und mit Unterstützung des Gerhard-Marcks-Hauses Bremen entstand die Ausstellung mit 25 Holzschnitten, gegliedert in die Rubriken „Frühe Zeit“, „Afrikana“ und „Landschaften“. Sie sind zwischen 1921 und 1963 entstanden.
Erzwungene Schaffenspause
Allerdings gab es in diesem Zeitraum eine jahrelange, erzwungene Schaffenspause, wie Maria-Katharina Petersen-Rauhaus erläuterte. Denn die Nazis brandmarkten Marcks’ Arbeit als „entartete Kunst“. Sie berichtete von seinem Leben, von Unbillen und Widerstand, aber hier und da auch mit einer Anekdote zum Schmunzeln.
Die Holzschnitte hängen im Theater-Foyer. Sie sind zu den Öffnungszeiten der Theatervorstellungen zu sehen.
Von Kevin Nobs