„Das System ist relativ neu und bislang auch unter Betroffenen kaum bekannt. Jetzt liegt es vor allem in der Hand der Kinobetreiber, dafür noch stärker zu werben“, findet Rücker. Mit „Wir sind die Neuen“ läuft im Metropol am kommenden Donnerstag erstmals ein Film an, der die Apps „Greta“ und „Starks“ unterstützt. Sie können kostenfrei auf das Smartphone geladen und dann für alle Filme genutzt werden, die mit der Technik arbeiten. „Im Kinosaal geht dann alles automatisch“, erklärt Knape.
„Greta“ richtet sich an Sehbehinderte. Die App erkennt den Film selbstständig und beschreibt synchron über Kopfhörer in knappen Worten wichtige visuelle Elemente der Handlung, Gestik und Umgebung. Die Beschreibung wird in den Dialogpausen eingesprochen. Ein Fallersleber, der die Technik bereits aus der Oper kennt, ist Johannes Pietralla, Vorsitzender der Selbsthilfe-Vereinigung für Menschen mit Netzhautdegeneration „Pro Retina“. Den Premierenfilm im Metropol wird er sich mit seiner Frau anschauen. „Das ist ein Beitrag zur Erhöhung der Lebensqualität“, sagt er.
Auch die App „Starks“ kann im Fallersleber Kino genutzt werden. Für Hörgeschädigte werden hier durch Untertitel alle Dialoge und wichtigen Umgebungsgeräusche auf dem Display des Smartphones angezeigt. Noch ist die Anzahl der Filme, die die Apps unterstützen, begrenzt. Aber, so Knape: „Wir hoffen, dass es mit der Zeit immer mehr werden.“
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