Sich in einem Käseabfallprodukt zu räkeln klingt erst mal nicht unbedingt nach Wellness. Dennoch werden Molkebäder in der Schweiz zuhauf angeboten. In Kombination mit Bergen, einer Alm und einer Holzwanne bekommt das Ganze auch gleich eine ganz andere Anmutung. Dennoch lässt sich so mit den Resten aus der Käseproduktion noch richtig Geld verdienen. Pro Person kostet ein hautfreundliches Molkebad so um die 50 Euro. Es geht aber auch noch exquisiter: Wie beim Cappuccino ist auch im Wellness der Biomilchschaum der neue Trend.
Wellnessfreunde baden aber noch in ganz anderen Sachen. In Schafwolle zum Beispiel. Es ist schon gewöhnungsbedürftig, wie sich Männer und Frauen in Holzwannen an die Wattebäusche schmiegen – auch wenn es gut für die Haut sein soll. Zumindest wenn die Wolle von Bergschafen stammt und handgewaschen ist. Für ein 50-minütiges Vergnügen werden schlappe 138 Euro fällig. Ob aus der Wolle nach dem Baden noch Pullover gestrickt werden, bleibt offen.
Sandiges Vergnügen
Man kann aber auch für viel Geld in Sand baden. Das geht auf der portugiesischen Insel Porto Santo. Der Sand soll dort dank eines hohen Korallenanteils besonders mineralisch und dadurch schmerzlindernd sein – gut für Rheumatiker zum Beispiel. Grund genug für einige Hotels am Platz, sich schicke Wannen in den Wellnessbereich zu stellen, in denen die Gäste mit 41 Grad warmem Sand berieselt werden.
Man nimmt eben, was da ist. So wie Heu in den Dolomiten, Moorschlamm in den Alpen, Kreide auf Rügen und Leinöl im Spreewald. Alles lässt sich unter dem Namen Wellness in ein Bad kippen. Und die ortsansässigen Hotels nutzen die Gelegenheit.
Von Anne Grüneberg/RND