Eine gewaltige Welle der Hilfsbereitschaft löste das Schicksal des damals neunmonatigen Emil aus Bechtsbüttel Anfang des Jahres aus. Emil ist an Blutkrebs erkrankt, fast 1500 Menschen ließen sich als potentielle Knochenmarkspender typisieren, mehr als 50.000 Euro für die Auswertung der Proben – jede kostet 35 Euro – wurden gespendet. Jetzt legt die Heide-Bäckerei Meyer aus Wahrenholz weitere 4000 Euro oben drauf.
Das Geld stammt aus dem Verkauf eines Knollenpowerbrotes. Je Brotlaib waren 25 Cent als Spende für die Deutsche Knochenmark-Spenderkartei (DKMS) vorgesehen. Bäckermeister Herbert Meyer rechnete mit 5000 verkauften Broten. „Ich war total erfreut, dass wir 6321 Brote verkauft haben. Danke an alle Kunden und meine Mitarbeiter, die die Aktion so unterstützt haben“, so Meyer. Es kamen 1580,25 Euro zusammen, die von Meyer verdoppelt wurden.
Weitere zusätzliche Spenden kamen von Kunden, auch Mitarbeiter unterstützten die Aktion – wie zwei Mitarbeiterinnen, die ihren Gutschein für ein Essen in den Topf warfen, den sie dafür bekommen hatten, dass sie ein Jahr lang keine Kranktage hatten. Die Filiale Dannenberg spendete zudem 120 Euro Gewinn aus einem Verkaufswettbewerb. Und Meyer erhöhte die Gesamtsumme letztlich noch einmal – auf 4000 Euro.
Die übergab er am Freitag an DKMS-Botschafterin Sabine Lüthe, die vor vier Jahren selbst Knochenmark für einen damals zweijährigen Jungen spendete. „Alle 15 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie, im Schnitt gibt es täglich 19 Stammzellenplantationen. In Deutschland sind rund fünfeinhalb Millionen potenzielle Spender registriert“, nannte Lüthe Zahlen, warum solche Aktionen wichtig sind – für den kleinen Emil, aber auch für andere Betroffene.
Von Thorsten Behrens