Zum Hintergrund: Das Lessing-Gymnasium im Braunschweiger Stadtteil Wenden besuchen seit vielen Jahren auch Papenteicher Jugendliche. Trotz des inzwischen vierzügigen Philipp-Melanchthon-Gymnasiums in Meine droht der Wendener Schule nun Überfüllung. Das Sibylla-Merian-Gymnasium in Meinersen soll daher Schüler aus dem nordwestlichen Papenteich aufnehmen. Das missfällt den Eltern – vor allem wegen deutlich längerer Fahrtzeiten.
Mit ihrem Brief an den Landrat bekräftigen zwölf Papenteicher Politiker den Wunsch, dass der Landkreis in Verhandlungen mit der Stadt Braunschweig zu „glaubwürdigen Lösungen, vor allem zu Kontinuität und Verlässlichkeit des gymnasialen Schulangebotes im Papenteich kommt“. Bei einer Notlösung seien „gewisse Härten durchaus vertretbar“, sagte Ingrid Richter (CDU). Bei einer Dauerlösung jedoch nicht. „Die einfachste Lösung wäre, das Meiner Gymnasium um einen fünften Zug zu erweitern“, erklärte Uwe-Peter Lestin (SPD).
Die Schülerzahlen des Sibylla-Merian-Gymnasiums zu stabilisieren, könne und wolle der Papenteich „ganz sicher nicht allein schaffen“. Das gelinge nur einer „Solidargemeinschaft“ mit der Samtgemeinde Isenbüttel und der Stadt Gifhorn, die ihre westlichen Randgebiete dem Meinerser Gymnasium zuordnet. Und auch den Vorwurf, die Elternschaft reagiere „laut und emotional“ im Schulstreit, teilen die Papenteicher Politiker nicht: „Wir haben Eltern getroffen, die Fakten sortieren und Pläne auf ihre Sinnhaftigkeit analysieren können.“
Von Ron Niebuhr