„Die Nutrias sind so zutraulich, dass man sie fast streicheln kann“, stellte Müller fest, warnte aber zugleich: „Vorsicht, mit ihren orangefarbenen Hauern können sie ordentlich zuhauen.“
Bärbel Rogoschik, Leiterin des Nabu-Artenschutzzentrums, bestätigte auf AZ-Anfrage, dass Nutrias aus dem Kreis Gifhorn „nicht mehr wegzudenken sind“. Die Tiere stammen ursprünglich aus Südamerika, erläutert die Biologin. Es handele sich um Nachkommen ehemaliger Farmzuchten, die ausbrachen und jetzt an den Flüssen heimisch sind. Die pelzigen Tiere seien harmlos und richteten als Vegetarier kaum Schäden an.
Die Vielzahl der Nutrias, die jetzt in Meinersen an der Oker gesichtet wurden, erstaunte auch die Nabu-Chefin. Sie wisse aber, dass es dort einen Anwohner gebe, der sie füttere. Aus diesem Grund seien die Tiere, die laut Rogoschik von Natur aus schon „tiefenentspannte Gemüts-Athleten“ sind, Menschen gegenüber wohl so zutraulich.
Offenbar war es dann wohl auch die natürliche Gemütsruhe, die ein Nutria mit dem Leben bezahlt hat. Im Februar im Leiferder Nabu-Zentrum aus Braunschweig eingeliefert, „haben wir uns gewundert, warum das Tier nicht an Gewicht zunimmt“, berichtet Rogoschik. Eine Untersuchung in der Tierärztlichen Hochschule habe ergeben, dass es „Geschosse im Körper hatte“. Die Nabu-Chefin ist sauer über die Tierquälerei. „Das Tier musste eingeschläfert werden.“
hik