Experten rechnen damit, dass deutschlandweit jeder zehnte Milchbauer bis zum Jahresende aufgibt. Eine Entwicklung, die nach Einschätzung von Böse auch vor dem Landkreis Gifhorn nicht Halt machen wird. „90 Milchbauern mit mehr als 8000 Tieren gibt es noch in unserer Region, doch viele dieser Betriebe sind durch den Milchpreisverfall bedroht und müssen schließen“, befürchtet Böse.
„Die Milch wird quasi verschleudert - Preise zwischen 20 und 23 Cent werden von den Molkereien gezahlt und reichen für die Betriebe längst nicht mehr aus, um wirtschaftlich arbeiten zu können“, steht für Böse fest. Der Milchpreis müsse mindestens bei „Mitte 30 Cent“ liegen.
Für 150 Millionen Euro habe die EU ein Sonderprogramm aufgelegt, um den Milchbauern zu helfen. „57 Millionen Euro sollen für eine Mengenreduzierung nach Deutschland fließen - bis zu 14 Cent pro Liter sind dann zusätzlich für eine reduzierte Produktion angedacht“, erläutert Böse. Er glaubt jedoch nicht daran, dass der EU-Vorstoß der große Wurf ist. „Der Markt muss die Preise regeln, nicht die Beihilfe“, steht für den Landvolk-Geschäftsführer fest. Ein Überangebot ist aktuell Schuld an der Milchkrise.
ust