„Das Gelände ist historisch von großer Bedeutung“, sagt Heinz Gabriel, Beauftragter der Kreisarchälologie.
Gabriel, der in Nachbarschaft des geplanten Neubaugebietes einen Baumbrunnen aus dem Jahr 896 entdeckt hat, geht davon aus, dass der Brunnen zu einer Siedlung gehört hat.
Der Baumbrunnen - er hat nichts mit der ebenfalls dort frei gelegten Heller-Quelle zu tun - sei sehr aufwändig gearbeitet. „Es handelt sich also um eine Konstruktion, die nicht nur vorübergehend in die Erde gebracht worden ist“, ist Gabriel ganz sicher, auf dem zukünftigen Baugrund fündig zu werden.
„Es geht darum, entsprechende Grundrisse zu entdecken“, so Gabriel. Er geht davon aus, dass er Beweise für Gifhorns älteste Siedlung findet. Holzspuren und Gebrauchskeramik vermutet er im Boden. Sollte Gabriel fündig werden und Häuser entdecken, wäre ein weiterer Beweis dafür erbracht, dass Gifhorn 300 Jahre älter ist, als angenommen: Bisher ging die belegte Geschichte Gifhorns auf die erste Erwähnung im Jahr 1196 zurück.
Bevor Gabriel auf der Baustelle loslegen kann, muss die Politik jedoch erst Ja zum Vorhaben sagen: Der Ausschuss für Stadtentwicklung befasst sich am 25. Februar mit dem Bauprojekt.
Mit dem Kästorfer Investor hat er bereits Kontakt aufgenommen, um historische Spuren rechtzeitig zu sichern.
ust