„Ich habe mich im Herbst schon über Spuren an der Böschung gewundert.“ Jetzt hat Andreas Weiss aus Gifhorn eindeutige Spuren entdeckt: ange-nagte Bäume. „Nah am Maikampsee an der Aller hat sich ein Biber niedergelassen.“
„Der Biber ist gerade dabei, sich mächtig auszubreiten“, sagt Joachim Neumann vom Nabu-Artenschutzzentrum in Leiferde. Vor zehn Jahren habe er selbst Biber bei Grafhorst im Drömling gesehen, inzwischen sei ihm von Sichtungen am Viehmoor berichtet worden.
„Wir haben elf bis 15 Reviere im Kreis Gifhorn“, sagt Anke Willharms, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Aktion Fischotterschutz für das Allerprojekt. Die Anzahl der Tiere sei schwer zu schätzen. Der Biber sei Feinschmecker und suche sich vor allem junge Bäume aus. Wo es an Gewässern eher kahl ist, könnten Baumfällungen durchaus auffallen. Ansonsten sei ein Kahlschlag durch das Tier kaum zu befürchten. „Noch ist seine Anzahl gering.“ Es gebe zum Teil erbitterte Revierkämpfe, die den Bestand regulierten.
„Es ist nicht damit zu rechnen, dass sich die Biber massenhaft ansiedeln“, sagt Thomas Reuter von der Kreisjägerschaft. Stattdessen sei die Bereicherung der Artenvielfalt zu begrüßen. Überschwemmungen durch Biberdämme? „Wir müssen lernen, mit dem Biber zu leben“, so Willharms. „Wenn wir den Gewässern mehr Raum geben, gibt es auch weniger Probleme mit Bibern.“
rtm