Am Morgen und Vormittag sowie am Nachmittag und Abend werden Hubschrauber das Mittel über der Bickelsteiner Heide, einem Waldstück bei Radenbeck und einem Waldstück bei Zicherie verbreiten, erläutert Eckard Klasen vom Forstamt Südostheide. Der Landkreis habe die Bekämpfung mit dem Insektizid auf insgesamt 760 Hektar Fläche angeordnet.
Das bedeute nicht nur eine Sperrung der Waldwege. In drei Fällen müssten Straßen kurzzeitig gesperrt werden, solange der Hubschrauber über ihnen im Einsatz sei. Etwa drei Wochen lang dürfen in diesen Wäldern keine Beeren und Pilze gesammelt werden.
Der Insektizid-Einsatz ist laut Klasen unumgänglich und soll keinesfalls wirtschaftliche Schäden vermeiden. „Es geht um die Existenzerhaltung der Wälder.“ Auf mindestens 3000 Hektar werden die Kiefern gleich von zwei Schädlingen in die Zange genommen und drohen abzusterben.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren habe durch günstige Umstände die Rote Kieferbusch-Hornblatt-Wespe eine zweite Verpuppung im Jahr geschafft, die durch kein Monitoring vorhersehbar sei, sagt Klasen. Sie frisst die Nadeln der Kiefer ab. Das allein sei nur halb so schlimm. „Der Baum kann unter normalen Umständen im nächsten Jahr wieder austreiben.“ Doch die Umstände seien gerade nicht normal, die Kiefern auch durch den Diplodia-Pilz zusätzlich geschwächt. Deshalb drohe ein weiträumiger Kahlfraß.
rtm