Eine der Stauden ist dreieinhalb Jahre alt und in Metern bereits ebenso groß: „Vergangenen Winter hat sie noch in den Hauswirtschaftsraum gepasst. Jetzt muss ich mir was anderes überlegen“, sagt der 38-Jährige, dessen Faible für fremde Pflanzen vor zehn Jahr vom besonderen Wuchs des Affenbaums (Chilenische Schmucktanne) geweckt wurde. Entflammt wurde es von besagter Roter Zierbanane.
„Ich brauche was, was richtig wächst.“ Und das tut die Zierbanane: Ein 1,50 Meter langes Blatt wird innerhalb einer Woche ausgetrieben, das sind gut 20 Zentimeter am Tag. Und man kann der Zierbanane beim Wachsen zuhören: „Wenn man abends hier auf der Terrasse sitzt und es still ist, kann man es knirschen hören.“
Die Pflanze sei ein so genannter Starkzehrer: Zweimal am Tag wird gegossen, einmal die Woche gibt‘s eine handvoll Blaukorn. Auf dem Spielhaus von Töchterchen Mia stehen aus Samenkörnern gezogene, kleine, echte Bananenstauden: „Ich hatte auch schon mal Früchte. Aber die werden in unseren Sommern nicht reif“, weiß Fliegner.
Nach dem ersten Frost werden beim roten Verwandten die Blätter schlapp und sie werden abgeschnitten. Die Pflanze wird kühl und trocken überwintert und kommt Mitte Mai wieder nach draußen: „Nächstes Jahr werd‘ ich sie in die Erde pflanzen.“ Und noch ein paar weitere Exemplare dazu holen: „Damit‘s noch mehr nach Urlaub aussieht“, schmunzelt Fliegner. Und nach sieben bis acht Jahren blüht die Rote Zierbanane zum ersten Mal - und stirbt: „Aber vorher bildet sie noch Ableger.“
jr